Herren gegen Wahlstedt
Das letzte Punktspielwochenende der Saison, sowohl der Damen
als auch der Herren (als auch der Kieler Woche). Die Damen spielen auswärts in
Moorrege, die Herren daheim. Bevor ich also nach Kiel auf einen bunten Abend
fahre, schaue ich natürlich noch mal kurz bei den Herren auf ein Käffchen vorbei.
Gerade als ich eintreffe hat unser Walter sein Einzel
siegreich beendet und fernmündlich wurde übermittelt, dass Ellen ihr Einzel in
drei Sätzen ebenfalls für sich entschieden hat. Eigentlich wollte sie heute gar
nicht antreten, sondern mit Axel auch lieber zur Kieler Woche. Doch der ist
ebenfalls im Einzel gefangen.
Langsam sickert Walters Plan durch: wenn wir 6:0 gewinnen
und Seestermühe mit nicht mehr als 5:1 gewinnt, werden die Herren wohl
aufsteigen – aha ! Damit kommt natürlich eine gewisse Sprengkraft in die
Spiele.
Axel und Fiete sind munter im Spiel und Walter H. beginnt
das vierte Einzel. Dummerweise haben die Wahlstedter nicht dasselbe Ziel wie wir,
nämlich den Aufstieg Großenaspes voran zu treiben. Also ist Kampfeswille
angesagt. Und tatsächlich Fiete gewinnt, Walter H. gewinnt auch und Axel ? Da
Ellen noch nicht da ist, um zur Kieler Woche aufzubrechen, gönnt er sich einen
dritten Satz für seinen Sieg.
Soweit geht Walters Plan also auf, nun zu den Doppeln. Aus
der Damenwelt macht die Kunde vom 5:1 Sieg die Runde. Großartig, Glückwunsch.
Also Männer, auf geht’s.
Für Axel geht Ralf an den Start und spielt mit Walter W.,
auf dem anderen Platz haben sich Walter H. und Fiete zusammen gefunden. Die
Spiele gestalten sich spannend, die Wahlstedter Kollegen haben offenbar nicht
vor, punktelos nach Hause zu fahren. Beide erste Sätze gehen für uns verloren.
Hallo Leute, was ist jetzt mit Aufstieg – ja oder nein ? Ein
Aufbäumen geht über beide Plätze und ja, jeweils der zweite Satz für uns - wo
sind meine Herztropfen ? Nahezu zeitgleich wird der dritte Satz gespielt.
Mittlerweile sind auch die siegreichen Damen eingetroffen, was die
Zuschauerzahl mal eben verdreifacht und ebenso auch den moralischen Druck auf
unsere Mannen.
Es ist kaum zu glauben, Walter H. und Fiete leisten sich zu
allem Überfluss auch noch ein Tie-Break. Da helfen auch die Herztropfen nicht
mehr – wo ist der Defibrillator ? Das Publikum tobt, Spannungsblitze entladen
sich auf den Plätzen und nach endlosen Minuten die Erlösung, der Tie-Break ist
für uns entschieden.
Es steht 5:1 wie bei den Frauen, doch für uns reicht das
nicht. Alles oder Nichts ist Walters Devise. Und er kämpft wie ein junger Gott,
rennt hierhin, rennt dorthin, platziert Bälle wie im Bilderbuch. Ralf steht am
Netz, fängt Bälle ab, die flach über’s Netz fliegen wie Geschosse, doch die
Gegner wollen sich nicht geschlagen geben. Dann Einstand, Walter hat Aufschlag,
Vorteil, jetzt der Spielball, Matchball, ja der Aufstiegsball… uuuund…jawoll,
Siiiiieg !!!
Standing Ovations, Sekt, Ouzo, alles für die Helden des
Tages. Die Stimmung ist unbeschreiblich, man liegt sich in den Armen, Tränen
des Glücks fließen ungehemmt, die Fotoapparate der Weltpresse klicken um die
Wette – mit Worten nicht mehr zu beschreiben, da müssen jetzt die Bilder für
sich sprechen…
+++++ NACHTRAG ++++ Seestermühe hat 6:0 gewonnen (heul) ++++
NACHTRAG +++++