Sportlerball
23 Februar 2017 – ein unumstößlicher Termin im Kalender der
ganz Großen und Wichtigen aus Politik und Wirtschaft sowie den Schönsten und
Berühmtesten der Promi-Szene.
Ein kurzer Blick in meinen Kalender: ein Donnerstag, ein
ganz schnöder Kundentermin – so geht das nicht. Der Wiener Opernball findet
schon wieder ohne mich statt !
Na gut, ich kann mir weder Brooke Shields noch Goldie Hawn
als Begleitung engagieren. Dann versuche ich es halt eine Nummer kleiner.
Zufällig passt der Sportlerball in Neumünster in meinen prallen Terminplan. Und
eine Begleitung habe ich auch.
Nachdem die zeitliche Frage geklärt ist, kommt die nächste:
was anziehen ? Für die Damen scheint es kein akutes Problem zu sein, das
Ballkleid ist längst im Schrank. Ob das allerdings ein zähes Ringen war, das
300 Tage andauerte oder ein schneller, zielsicherer Griff im Modehaus des
Vertrauens werde ich wohl nie erfahren. Für mich bleibt es zunächst beim zielsicheren
Griff in meinen bescheidenen Kleiderschrank. Da bestand auch keine Gefahr
daneben zu greifen - es gab nichts daneben.
So, kann losgehen. Kurzes Vorglühen mit Fotoshooting und ab
in die Neumünsteraner Gesellschaft. Ah, ich werde mich sonnen neben dem
Bürgermeister, den Stadträten, den Künstlern, den Sportlern…
Erster Blick in die Hallen: ein Losverkäufer. Bei einer
Investition von nur 12 Euro ist der Gewinn garantiert. Da kann man ja nicht Nein
sagen. Vorbei an der Ausstellung der Gewinne geht’s in den großen Saal. Beeindruckend
! Nach nur 10 Minuten den Tisch gefunden. Bald schon ist auch die Bedienung am
Tisch. Doch gezapftes Bier gibt’s nur am Tresen.
Egal, ich will hier ja auch nicht rumsitzen, sondern mich
unter die Prominenz mischen. Was es hier alles zu sehen gibt: Bands, Bars,
Bühnen und jede Menge gut gelaunter Menschen in Ballkleidern und
Abendgarderobe.
Hier und da trifft man einen Bekannten, plauscht ein wenig
und schaut in die Runde. Man könnte tanzen – wenn man wollte (und könnte).
Später gibt es die Losziehung. Wie spannend, was ich wohl gewonnen habe ? Ein
bisschen anstehen und schon halte ich einen Mixer in Händen – in leuchtendem
orange !
Noch später, die Tischreihen haben sich merklich gelichtet,
geht’s nach Hause. Es rauscht in den Ohren, die Augenlider rauschen nach unten
und ein Polizeiwagen rauscht vorbei. Oder doch nicht vorbei ? Fährt vor uns,
hält uns an und Katja darf das erste Mal pusten J
Natürlich ! 0,0 Promille ! Und so geht der erste
Sportlerball meiner Sportkarriere zu Ende – mit einem knall-orangenen Mixer auf
dem Schoß. Ach ja – wo war jetzt eigentlich der Bürgermeister ?