Veteranentreffen
 

Veteranentreffen

 

Der GSV feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. Auch von uns unsere allerherzlichsten Glückwünsche !

 

Unwillkürlich verleitet ein derartiges Ereignis dazu, in der Vergangenheit zu kramen. Die Tennissparte wurde 1975 ins Leben gerufen. Wir, die wir heute aktiv sind, kennen die Gründerzeit nur noch vom Hören-Sagen. Was liegt also näher, als mal ein paar Gründerväter zu einem Veteranentreffen zu laden.

Einige Namen und Adressen waren uns noch bekannt und Walter Wiese hatte noch einen Spielberichtsbogen vom Mai ´79 in seinem Fundus. So entstand flugs eine Einladung mit der Bitte um Weitergabe an andere Ehemalige.

 

Und zu unserer Freude kamen tatsächlich zunächst sieben Herren und später gesellte sich noch eine Dame dazu.

Bei einem Gläschen Sekt, Kaffee und Kuchen kamen lauter „alte Geschichten“ ans Tageslicht. Je mehr Anekdoten zum Besten gegeben wurde, desto präsenter wurde die Geschichte der Tennissparte.

 

Man erinnerte sich an Widerstände aufgrund des Ansehens, welches dem Tennis zu jener Zeit innewohnte - der weiße Sport, der sich abschottet gegen das gemeine Volk. Man erinnerte sich an Diskussionen mit dem Sportverein, der Gemeinde und an allerhand politische Kapriolen.

 

Auch nachdem sich die Sparte etabliert hatte und zu einer der Mitgliederstärksten wurde, gab es offenbar jede Menge Gesprächsstoff, zum Beispiel um die Beschaffung einer Traglufthalle, wie man sie zu jener Zeit des Öfteren antraf. Doch auch spartenintern gab es Aufregendes zu berichten, wie etwa eine Detektivstory um farblich markierte Geldscheine, die zur Aufklärung von Kassenunregelmäßigkeiten führten.

 

Die Tennisfreunde der ersten Tage haben natürlich Punktspiele ausgetragen, wie der Spielberichtsbogen beweist, doch ganz offenbar wurde heute, dass es den Mitgliedern um Spiel und Spaß ging. Mit ansteckender Herzlichkeit und zum Teil unter lautem Gelächter erinnerte man sich an Begegnungen mit dem damaligen Dorfpolizisten, mit einer etwas geheimnisvoll anmutenden rothaarigen Tiger-Lilly und mit Berliner Tennisgästen, wobei insbesondere eine fulminante Beköstigung hervorgehoben wurde. Zu der Zeit entstand offensichtlich auch der Brauch abendlichen Spiegeleierbratens und mehrfach kam der Verzehr besten Räucherschinkens ins Gespräch. Spät wurde es scheinbar auch, wenn freitags Spieleabend mit Würfelbecher angesagt war.

 

Wir, die wir heute eher als Zuhörer zugegen waren, erlebten die Gründerjahre und die Hochzeit des Tennis in lebendigen Geschichten aus erster Hand. Wir konnten das bunte Treiben auf der Anlage regelrecht mitverfolgen. Das Wirken im Vereinsheim und auf den Plätzen mit über 200 Tennismitgliedern ist nur bedingt vergleichbar mit den heutigen circa 50 Mitgliedern. Doch mindestens eines ist geblieben: die Herzlichkeit im Umgang miteinander, die Freude am Spielen und an der Gemeinschaft. Es war sehr schön, diese nette Runde erlebt zu haben.

 

Auf dem Spielbericht steht handschriftlich als Resümee: „harmonischer Spielverlauf bei schönem Wetter“. Ähnlich lässt sich das heutige Treffen beschreiben. Ein harmonisches Zusammensein mit sehr viel Spaß beim Erinnern an alte Zeiten. Wir, die „jungen“ von Heute, würden uns auf jeden Fall über ein zweites Treffen freuen.

 

 

 

 

 

 

 

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